Wie kamen wir zur Kromfohrländer-Zucht?
Am Anfang hatten wir schon Mühe, überhaupt an einen Kromfohrländer zu kommen. Als wir uns in einem Hundebuch diese Rasse aussuchten, dachten wir doch nicht, dass es so schwierig sein würde, einen Welpen zu bekommen. Nach etlichen Telefonaten, Fahrten zu Züchtern und einigem Hin und Her bekamen wir nach acht Monaten Wartezeit dann endlich Biene vom Schlichbach, genannt Bina. Als Hundeneulinge waren wir erst einmal damit beschäftigt, diesen Hund großzuziehen und vernünftig zu erziehen.
Bei einem Besuch bei uns brachte Frau Ruschhaupt, Binas Züchterin, das Thema Zucht zur Sprache, was von uns aber vehement abgelehnt wurde. Mit unserer sechsköpfigen Familie hatten wir alle Hände voll zu tun und wollten uns nicht auch noch mit Hundebabys befassen.
Aber wie das oft so ist, wenn irgendwoher eine Anregung kommt, geht einem das Thema nicht mehr aus dem Kopf. Die Hundezucht und alles, was damit zusammenhängt, wurde plötzlich sehr interessant. Nach der Lektüre von etlichen dicken Büchern, die Unmengen an theoretischem Wissen vermittelten, war das Interesse nicht verflogen, sondern noch stärker geworden. Ein Besuch bei Bekannten, die völlig gelassen einen 8er-Wurf Bearded Collies im relativ kleinen Wohnzimmer großzogen und viele praktische Informationen vermittelten, brachte eigentlich die Überzeugung, dass das bei uns zu Hause auch möglich sein könnte.
Nach ausgiebiger Beratung innerhalb der Familie (die ja alle mitziehen mussten!), beschlossen wir dann, Bina bei der Hundeausstellung in Dortmund im Mai 1998 auszustellen. Ohne eine entsprechende Bewertung wären alle Planungen ja sinnlos gewesen.
Bina erhielt auf der Ausstellung in der Dortmunder Westfalenhalle die Bewertung "Sehr gut", womit sie auch zur Zucht zugelassen wurde.
Als Nächstes mussten wir mit Bina zum Tierarzt, um für sie ein Gesundheitszeugnis ausstellen zu lassen. Sie war kerngesund, Blutbild, Zähne, Knochen etc. völlig in Ordnung.
Dann musste ein Name für unseren Zwinger, unter dem wir züchten würden, gefunden werden. Das war gar nicht so einfach. Wir wollten gerne einen Namen verwenden, der für das Siegerland als Heimatland der Rasse typisch ist. Aber alles, was uns an typischen Namen einfiel, war bereits an Züchter anderer Hunderassen vergeben. Das Siegerland ist ein altes Bergbaugebiet. In seiner Blütezeit waren die Berge und Hügel des Siegerlandes förmlich durchlöchert von Bergwerken und kleinen Gruben. Eine dieser Gruben, die Grube "Cronewaldstollen", lag in unserer Straße. Einer unserer Nachbarn bewohnt das ehemalige Grubenhäuschen, und über das Grubengelände gehen wir fast täglich spazieren. Deshalb haben wir uns dann endlich für den Zwingernamen "vom Cronewaldstollen" entschieden.
Kurze Zeit später bekamen wir netten Besuch vom Zuchtwart des Vereins. Bei der Zuchtstättenabnahme wurde geprüft, ob die für die Aufzucht der Welpen vorgesehenen Räume den Anforderungen entsprachen. Gegen unser Wohnzimmer als Welpenzimmer hatte der Zuchtwart nichts einzuwenden.
Die Suche nach einem passenden Rüden war da schon etwas schwieriger! Wir haben Stunden über dem Zuchtbuch gesessen, Ahnentafeln studiert und Rüden "aussortiert", weil sie zu nah mit Bina verwandt waren. Die Wahl fiel dann endlich auf den rauhaarigen "Bingo vom Telgoth". Beim dritten Anlauf, bei dem Bina dann auch bei Bingo übernachten durfte, klappte "es" endlich. Das Ergebnis dieser kurzen, aber heftigen Beziehung kann man unter Zucht/A-Wurf begutachten! Die Zeit der Trächtigkeit und die Geburt ihrer Welpen hat Bina mit Bravour hinter sich gebracht. Eine bessere und liebevollere Hundemama könnten wir uns nicht vorstellen.
Kromfohrländer vom Cronewaldstollen
Dorothee Klein
57072 Siegen
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